Die Schulen für Holz und Gestaltung des Bezirks Oberbayern werden durch ein Kompetenzzentrum für digitale Holzbearbeitung erweitert, um ihre Zukunftsfähigkeit zu sichern. Hier wird die Fachakademie für Raum- und Objekt-Design als höchste Qualifizierungsstufe für Schreiner neu verortet. Die neuen Räumlichkeiten nehmen eine besondere Stellung ein, da sie südlich an die bestehende Schulanlage mit ihrem atmosphärischen Innenhof angrenzen und östlich, trotz der Trennung durch die B2, mit dem Kurpark Partenkirchen und seinem beeindruckenden Baumbestand optisch räumlich verbunden sind.
Räumliche Bezüge | Der kompakte Baukörper wird in linearer Abfolge zum Straßenraum gesetzt, wodurch eine direkte Beziehung zum Innenhof entsteht. Das Gebäude integriert sich in ein raumbildendes Gefäß aus bestehendem Baumbestand und neuen Pflanzungen, wodurch es eine Verbindung zum Kurpark herstellt. Es entstehen drei "Verklammerungsebenen": die Verzahnungsklammer entlang des Straßenraums, die Hofklammer mit dem Innenhof und die Parkklammer, die das Gebäude mit dem Kurpark verbindet.
Wegebeziehungen/Erschließung | Die barrierefreie Erschließung der Anlage erfolgt sowohl direkt vom Haupteingang als auch über neue Zugänge von Süden, Osten und Westen. Dies ermöglicht eine flexible und störungsarme Wegeführung und die situative Anordnung der Stellplätze im Südosten. Fahrradstellplätze und ein Ersatznebengebäude sorgen für eine klare Begrenzung und funktionale Erschließung des Areals. Die Materialwahl für die Wege und Platzflächen gewährleistet, dass sie sowohl für Fußgänger und Radfahrer als auch für Materialtransporte geeignet sind.
Vegetationskonzept | Zur Unterstützung der räumlichen Abfolgen werden bestehende Gehölze erhalten und durch heimische, klimaresistente Laubbäume ergänzt, was die Verbindung zum Kurpark stärkt. Neue Aufenthaltsbereiche im Schatten der Bäume bieten zusätzliche Sitzgelegenheiten und ein „grünes Klassenzimmer“. Wasserdurchlässige Beläge und Retentionseinrichtungen verbessern das Mikroklima und den Wasserhaushalt.
Material/Fassade/Grundrisskonfiguration | Der markante Holzbaukörper nimmt in seiner Materialwahl Bezug auf die umgebenden Bäume und kontrastiert deren Vertikalität. Innen sorgen offene Kopfräume und ein zentraler Erschließungskern für eine subtile Verflechtung der Raumbezüge. Ein zentraler Lasten- und Personenaufzug vernetzt barrierefrei alle Gebäudeteile und optimiert den Materialfluss. Zwei Treppenhäuser verbinden effizient verschiedene Nutzungseinheiten, ohne auf komplexe Raumkompositionen zu verzichten.
Material- und Technikkonzept „Low Tech“ | Das Gebäude orientiert sich an traditionellen, funktionalen alpenländischen Bauten und setzt auf Holz als Hauptbaumaterial. Große Vordächer und überdeckte Bereiche schützen das Holz konstruktiv. Die darunter liegenden Raumkörper sind höchstenergieeffizient gestaltet, die thermisch größtmöglich aktivierbare Speichermasse garantiert ein stabiles Raumklima. Eine durchdachte Lüftung und eine kompakte Grundform fördern sowohl die konstruktive Effizienz als auch die Gesamt-Klimabilanz des Gebäudes.
TOPIC:
School Building and Processing Center
LOCATION:
Garmisch-Partenkirchen, DE
YEAR:
2023
CLIENT:
Schulen für Holz und Gestaltung
TYPOLOGY:
Institutional | Architecture
STATUS:
Competition
No.155 | 2023
School for Timber and Design Garmisch-Partenkirchen
No.132 | 2016
Development Plan Mindelheim Tractor Museum
No.119 | 2014
Development Plan of Hospital Kempten
No.111 | 2013
Transformation Of The Haindl Paper Factory Site Waltenhofen
No.102 | 2012
IFEN Walmendinger Horn Cable Car Station
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